Der Wettbewerb um Talente ist härter denn je. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen. Und sie langfristig zu binden. In unsicheren Zeiten, geprägt von wirtschaftlichen Krisen und Fachkräftemangel, wird die Bedeutung der Retention – zu Deutsch: Mitarbeiterbindung – oft unterschätzt.
Doch genau hier liegt der Schlüssel für den nachhaltigen Erfolg von Arbeitgebermarken. Wir zeigen Ihnen, wo die Unterschiede zwischen Recruiting und Retention liegen. Und wie Employer Branding beides vereinen kann.
Das Recruiting zielt darauf ab, neue Mitarbeitende zu gewinnen – mit Stellenanzeigen, Social-Media-Kampagnen oder OOH-Flights. Ziel ist es, die Marke als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren und eine möglichst große Reichweite bei potenziellen Bewerbenden zu erreichen.
Herausforderungen im Recruiting:
Hohe Kosten:
Recruiting erfordert erhebliche Investitionen in Anzeigen, Plattformen und Personalressourcen.
Zeitaufwand:
Der Prozess vom ersten Kontakt bis zur Einstellung kann langwierig sein.
Konkurrenzdruck:
Der „War for Talents“ macht es schwierig, sich von anderen Arbeitgebern abzuheben.
Eine starke Arbeitgebermarke leistet hier Abhilfe: Marken mit einer klaren Employer Value Proposition (EVP) – also einem überzeugenden Werteversprechen – ziehen nachweislich mehr qualifizierte Bewerbungen an und reduzieren die Zeit bis zur Besetzung offener Stellen.
Doch was passiert nach der Einstellung?
Während Recruiting den Fokus auf den Einstieg legt, will Retention Mitarbeitende langfristig im Unternehmen halten. Dabei spielen emotionale Bindung, Unternehmenskultur und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten eine zentrale Rolle. Ebenfalls entscheidend: offene und verlässliche Kommunikation. Denn wer Menschen halten will, muss seine Versprechen halten.
Einen ersten wissenschaftlichen Einstieg ins Thema bietet das Commitment-Modell von Allen & Meyer, das drei Arten der Mitarbeiterbindung unterscheidet:
Affektives Commitment – Die emotionale Bindung. Mitarbeitende identifizieren sich mit den Zielen des Unternehmens und fühlen sich wertgeschätzt
Normatives Commitment – Die Bindung aus Pflichtgefühl, oft geprägt durch Loyalität oder kulturelle Werte
Kontinuierliches Commitment – Die Bindung aus Kosten-Nutzen-Abwägungen, etwa durch fehlende Alternativen oder finanzielle Verpflichtungen
dass insbesondere das affektive Commitment entscheidend für Leistung und Engagement ist. Mitarbeitende mit starker emotionaler Bindung sind motivierter und produktiver als jene, die nur aus Pflichtgefühl oder Notwendigkeit bleiben.
Nur wenn Employer Branding über das Recruiting hinausgeht und gezielt Retention-Maßnahmen integriert, steigert es das oben angesprochene affektive Commitment:
1. Flexibilität fördern.
Zielvereinbarungen und die Einbindung der Mitarbeitenden in Entscheidungsprozesse stärken deren Selbstständigkeit und Zufriedenheit. Gleichzeitig können Instrumente wie flexible Arbeitszeitmodelle, Homeoffice-Optionen oder ein Cafeteria-System für Zusatzleistungen Wertschätzung ausdrücken.
2. Unternehmenskultur stärken.
Eine offene Kommunikationskultur sowie Wertschätzung sind essenziell für das affektive Commitment. Führungskräfte sollten als Vorbilder agieren und die Unternehmenswerte aktiv vorleben.
3. Entwicklung ermöglichen.
Mitarbeitende bleiben länger in einem Unternehmen, wenn sie Perspektiven sehen – in Form von Weiterbildungsangeboten, Mentoring-Programmen und klaren Karrierepfaden.
4. Bindung fördern.
Durch gezieltes Storytelling können Unternehmen ihre Werte greifbar machen. Geschichten über gemeinsame Erfolge oder die Vision des Unternehmens schaffen Identifikation und Stolz – zentrale Elemente des affektiven Commitments.
Heruntergebrochen in Ziel, Fokus, Zeitrahmen, Kosten und Wirkung unterscheiden sich Recruiting und Retention. Wie genau, zeigt unsere Übersicht.
Recruiting ist wichtig – aber ohne Retention bleibt es ineffizient. Eine hohe Fluktuation kostet nicht nur Geld, sondern schadet auch dem Image des Unternehmens. Effektives Employer Branding verbindet beide Aspekte: Es zieht Talente an und bindet sie langfristig – durch eine positive Unternehmenskultur und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten.
Wir bei Schindler Parent unterstützen Sie gerne auf dem Weg zu einer starken Arbeitgebermarke – von der Entwicklung einer authentischen EVP über Recruiting-Kampagnen bis hin zu Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung.
1. Analyse
· Desk Research & Analyse Datenlage (inkl. Wettbewerb)
· Qualitative Interviews: Interne wie externe Zielgruppe
· Kickoff-Workshop: Besprechung Ergebnisse, KPI- und Zieldefinition, Identifikation Unternehmenswerte
2. Strategie
· Erarbeitung der Alleinstellungsmerkmale
· Entwicklung der Employer Value Proposition
· Ausarbeitung einer integrierten Kommunikationsstrategie
3. Kreation
· Textliche und visuelle Kampagnenkonzeption
· Ableitung möglicher Maßnahmen inkl. Kanäle Kampagnenmanagement
· Genaue Festlegung der Maßnahmen basierend auf der Strategie
4. Realisation
· Ableitung und Adaption der Kampagne auf mögliche weitere Kanäle und Formate
· Evaluation der Kampagnen-Wirksamkeit hinsichtlich Marke & Marge
· Kontinuierliche Optimierung der Wirksamkeit
Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Beratungsgespräch. Gemeinsam entwickeln wir eine Employer Branding Strategie, die Talente nicht nur anzieht, sondern auch hält – um Ihre Arbeitgebermarke zukunftsfähig zu machen.
Ein starke Arbeitgebermarke hat zwei große Vorteile: Sie zieht Talente an. Und bindet sie. Genau darum setzen erfolgreiche B2B-Marken auf konsequentes Employer Branding. Sie auch?