4. DER UNTERSCHIED ZWISCHEN EINEM BLOßEN UND EINEM GUTEN NACHHALTIGKEITSBERICHT.
Die Anschaulichkeit. Gleich, für welche Berichtsform Sie sich entscheiden – nach GRI, nach dem DNK oder demnächst vielleicht nach dem VSME, der sich gerade noch bei der EU im Entwurfsstadium befindet –, sie wird natürlich den jeweiligen Regularien entsprechen müssen. Und diese Regularien sind weitgehend standardisiert und damit sehr abstrakt, um auch branchenübergreifend zur Anwendung kommen zu können. Das ist auch gut so, denn wer zuletzt tatsächlich einen Zulieferer nach seinem Nachhaltigkeitsverhalten auswählen sollte, kann die Angaben unter den entsprechenden Kriterien direkt vergleichen. Doch allein über Tabellenvergleiche wird die Auswahl nicht erfolgen. Es bildet sich bereits jetzt eine Kultur heraus, in der Glaubwürdigkeit über den Gesamtauftritt vermittelt wird – und nicht nur über Zahlen, Daten und Fakten, die in verklausulierten Regelwerken festgehalten sind. Sprich: Es wird auf die Idee ankommen, mit der ein Unternehmen seinen Nachhaltigkeitsbeitrag kommuniziert. Und auf die Schwerpunkte, die das Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit setzt. Auf die Kraft seiner Vision, mit der das Unternehmen eben nicht nur seine Zukunft zu gestalten plant, sondern eine nachhaltige Zukunft. Kurz: Indem es ein – sein – Nachhaltigkeitsthema setzt. Denn damit wird ein Nachhaltigkeitsbericht zu einem Identifikationsfaktor.
5. EIN GUTER NACHHALTIGKEITSBERICHT ENTFALTET IDENTIFIKATIONSPOTENZIAL.
Über die Geschichte, die er erzählt. Jede Geschichte erzählt von einem Weg, der einen Protagonisten von einem Ausgangspunkt zu einem Ziel führt. Mit der Nachhaltigkeit ist das nichts anderes. Nachhaltigkeit basiert geradezu auf einer Geschichte. Das wissen alle, die sich darauf eingelassen haben. Schon allein sich des Themas bewusst zu werden, ist für viele noch immer der größte und schwerste Schritt (viele sind ihn noch immer nicht wirklich gegangen). Dann aber sich darauf einzulassen und Schritt für Schritt weiterzugehen – erfordert: Kommunikation. Denn es bedeutet, die eigenen Mitarbeitenden mitzunehmen, aber eben auch alle Kunden, das gesamte Umfeld, die Öffentlichkeit. Wer diese Geschichte gut erzählt, gibt nicht einfach einen Nachhaltigkeitsbericht ab. Sondern einen Einblick – in das Leben eines Unternehmens, in den Auftritt einer Marke, die nicht nur sich selbst im Blick hat, sondern die Zukunft. Und nicht nur die eigene, sondern die aller, mit denen man agiert, für die man agiert. Für alle, die involviert sind. Ein guter Nachhaltigkeitsbericht gewinnt die Menschen, an die er sich richtet.